Fächerblattbaum, Ginkgobaum Ginkgo biloba

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Eigenschaften

Rückschnitt
schnittverträglich, bei Bedarf, aber nicht in Trockenperioden, stärkerer Rückschnitt im Spätwinter
Laub/Nadeln
fächerförmig, gelbe Herbstfärbung, laubabwerfend
Winterhärte
winterhart
Standort
Sonne bis Halbschatten
Jahreszuwachs
30-50 cm
Wuchshöhe
14-20 cm
Verwendung
Solitär, Hausbaum, Parkanlagen, Asiatischer Garten, Formpflanze, Bonsai, große Kübel, Dachterrasse
Boden
normalen, durchlässiger Gartenboden
Frucht
Nuss (nur bei weiblichen Exemplaren)
Besonderheiten
Ursprungsart, Urzeit-Pflanze, Brückenpflanze zwischen Laub- und Nadelbäumen, Jahrtausendbaum, Blattschmuck, dekorative Herbstfärbung, stadtklimafest
Wuchsform
von säulenförmig bis breit ausladend bis 10 m Breite, langsam wachsend

Ginkgo biloba: Der Fächerblattbaum – Ein lebendes Fossil in der Gartenwelt

Der Ginkgo biloba, auch als Ginkgobaum, Fächerblattbaum oder Mädchenhaarbaum bekannt, ist eine faszinierende und einzigartige Pflanze, die eine lange Geschichte aufweist. Hier sind detaillierte Informationen über diesen außergewöhnlichen Baum:

Botanische Merkmale: Der Ginkgo biloba als lebendes Fossil

Der Ginkgo biloba, allgemein als Ginkgobaum oder Fächerblattbaum bekannt, ist eine botanische Rarität und wird oft als "lebendes Fossil" bezeichnet. Die botanischen Merkmale dieses Baumes geben Einblick in seine erstaunliche Geschichte und seine einzigartige Stellung in der Pflanzenwelt:

Alter und Evolution: Der Ginkgobaum wird als lebendes Fossil betrachtet, da er seit etwa 270 Millionen Jahren existiert und somit als eine der ältesten Baumarten auf der Erde gilt. Diese außergewöhnliche Lebensdauer macht den Ginkgo zu einer lebenden Verbindung zur Vergangenheit der Erde und zu den Arten, die einst die Landschaft dominierten.

Nacktsamer und Verwandtschaft: Der Ginkgo biloba gehört zur Gruppe der Nacktsamer, was bedeutet, dass seine Samen nicht von Fruchtfleisch umgeben sind. Diese botanische Eigenschaft verbindet den Ginkgo mit Nadelbäumen wie Kiefern und Zypressen, während die meisten Laubbäume zu den Bedecktsamern gehören. Diese einzigartige Verwandtschaft zeigt, dass der Ginkgo auf eine spezielle Art und Weise evolutionär divergiert ist.

Einzelart in der Gattung Ginkgo: Der Ginkgobaum ist die einzige verbliebene Art in der Gattung Ginkgo. Andere Ginkgo-Arten sind in der Vergangenheit ausgestorben, was den heutigen Ginkgo biloba zu einem botanischen Einzelstück macht. Die botanische Isolation und Einzigartigkeit dieser Gattung verstärken den Status des Ginkgobaums als lebendes Fossil.

Überlebensfähigkeit: Die außergewöhnliche Überlebensfähigkeit des Ginkgobaums wird durch sein Fortbestehen während verschiedener Umweltveränderungen und Massenaussterben im Verlauf der Erdgeschichte verdeutlicht. Es wird angenommen, dass der Ginkgo biloba während der Atomexplosionen in Hiroshima und Nagasaki eine der wenigen Pflanzen war, die in der Nähe überlebten, was seine Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Bedingungen unterstreicht.

Ein Blick auf die Erscheinung des Ginkgo biloba

Der Ginkgo biloba beeindruckt nicht nur durch seine botanische Geschichte, sondern auch durch seine auffällige Erscheinung. Die charakteristische Blattstruktur, Wuchsform und die Herbstfärbung machen ihn zu einem begehrten Ziergehölz und einem einzigartigen Element in Gärten weltweit.

Blattstruktur - Fächerförmige Blätter: Die auffälligste Eigenschaft des Ginkgobaums sind zweifellos seine fächerförmigen Blätter. Jedes Blatt ist handfächerartig in mehrere Lappen unterteilt, was dem Baum eine elegante und einzigartige Ausstrahlung verleiht. Diese Blattstruktur, die sich von der Mehrheit der Pflanzenwelt abhebt, macht den Ginkgo leicht erkennbar und zu einem interessanten Blickfang im Garten.

Wuchsform - Von aufrecht zu breit: In jungen Jahren hat der Ginkgobaum eine aufrechte, schlanke Wuchsform. Mit zunehmendem Alter neigt er dazu, eine breitere Krone zu entwickeln. Diese Vielseitigkeit in der Wuchsform ermöglicht es dem Ginkgo, sowohl als schlanker Jungbaum als auch als imposanter, breitkroniger Baum im reifen Stadium zu glänzen. Die Rinde ist grau und in länglichen, tiefen Rillen strukturiert.

Herbstfärbung - Goldener Herbstzauber: Ein weiteres spektakuläres Merkmal des Ginkgo biloba ist seine atemberaubende Herbstfärbung. Im Herbst verändern sich die ledrigen, grünen Blätter in ein leuchtendes Goldgelb. Die gesamte Krone leuchtet förmlich, und der Baum wirkt wie eine lebende Sonne im Garten. Der kurze Moment, in dem der Ginkgo sein goldenes Kleid trägt, ist ein Höhepunkt des herbstlichen Gartenjahres.

Die Kombination aus fächerförmigen Blättern, vielfältiger Wuchsform und der intensiven Herbstfärbung macht den Ginkgo biloba zu einem ästhetischen Juwel. Gartenliebhaber schätzen diese Merkmale nicht nur für ihre visuelle Schönheit, sondern auch für die künstlerische Vielfalt, die der Ginkgo in jeden Garten bringt.

Kulturgeschichte des Ginkgo biloba: Ein lebendes Erbe in der Gartenwelt

Die Kulturgeschichte des Ginkgo biloba ist faszinierend und reicht über Jahrhunderte zurück. Der Baum ist nicht nur ein dekoratives Element in Gärten, sondern auch ein Symbol für Langlebigkeit, Überlebenskraft und spirituelle Bedeutung. Hier sind einige Schlüsselaspekte seiner Kulturgeschichte:

Chinesische Verbindung: Der Ginkgo biloba ist in der chinesischen Kultur tief verwurzelt und wird oft als "Bai Guo" oder "Silberner Aprikosenkern" bezeichnet. Er hat eine lange Geschichte in der chinesischen Medizin, Kunst und Philosophie. Der Baum gilt als Symbol für Hoffnung, Liebe und Freundschaft.

Tempelgärten in China: In China wurde der Ginkgo biloba häufig in den Gärten von buddhistischen Tempeln gepflanzt. Dort wurde er als heiliger Baum betrachtet und symbolisierte die Einheit von Gegensätzen. Die einzigartige Blattstruktur des Ginkgo wurde in vielen künstlerischen Darstellungen von Tempelgärten festgehalten.

Einführung in den Westen: Der Ginkgo biloba wurde im 18. Jahrhundert erstmals in den Westen eingeführt. Der schwedische Botaniker Carl Linnaeus brachte Samen nach Europa, wo der Baum schnell an Popularität gewann. Aufgrund seiner einzigartigen Merkmale und kulturellen Bedeutung wurde er in vielen Parks und Gärten des 19. Jahrhunderts angepflanzt.

Überleben in Hiroshima: Ein bemerkenswerter Teil der Kulturgeschichte des Ginkgos ist seine Rolle als Überlebender der Atombombenexplosionen in Hiroshima im Jahr 1945. Trotz der verheerenden Zerstörung überlebten mehrere Ginkgo-Bäume in der Nähe des Explosionszentrums. Diese Bäume wurden zu einem Symbol der Hoffnung und des Überlebenswillens.

Symbol der Langlebigkeit: Der Ginkgo biloba wird oft als Symbol für Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit betrachtet. Aufgrund seiner Fähigkeit, widrige Bedingungen zu überstehen, und seines fortbestehenden Überlebens seit Millionen von Jahren wird er in vielen Kulturen als Zeichen für Ausdauer und Unvergänglichkeit verehrt.

Moderne Verwendung: Heute ist der Ginkgo biloba nicht nur in Gärten und Parks beliebt, sondern auch als Zierbaum entlang von Straßen und in städtischen Landschaften. Darüber hinaus wird er wegen seiner möglichen medizinischen Vorteile in verschiedenen Präparaten und Ergänzungsmitteln verwendet.

Verwendung im Garten: Der Ginkgo biloba als gestalterisches Element

Die Verwendung des Ginkgo biloba im Garten ist nicht nur auf seine botanische Einzigartigkeit zurückzuführen, sondern auch auf seine ästhetischen Qualitäten und Vielseitigkeit. Der Ginkgo wird in verschiedenen Gartenstilen und -konzepten geschätzt, und hier sind einige Aspekte seiner Verwendung im Garten:

Solitärbaum: Der Ginkgo biloba eignet sich hervorragend als Solitärbaum. Sein aufrechter Wuchs und die markanten fächerförmigen Blätter machen ihn zu einem auffälligen Blickpunkt im Garten. Als Solitär gepflanzt, kann er seine architektonische Form und Herbstfärbung besonders gut entfalten.

Alleen und Straßenbäume: Aufgrund seiner Stadtfestigkeit und ansprechenden Erscheinung wird der Ginkgo oft als Alleenbaum oder Straßenbaum verwendet. Die einzigartige Herbstfärbung bietet in städtischen Umgebungen einen visuellen Höhepunkt und macht ihn zu einer beliebten Wahl in städtischen Landschaften.

Formgehölz und Heckengestaltung: Durch seinen langsamen Wuchs eignet sich der Ginkgo biloba auch gut für die Formgebung. Er kann als formaler Heckenelement oder als individuell geformtes Gehölz in Gärten mit strengerer Struktur verwendet werden. Die charakteristischen Blätter verleihen der Formgebung eine interessante Textur.

Japanische Gärten: In japanischen Gärten wird der Ginkgo oft aufgrund seiner Verbindung zur buddhistischen Kultur und seiner ästhetischen Anziehungskraft gepflanzt. Seine fächerförmigen Blätter passen gut zu den gestalterischen Prinzipien japanischer Gärten und fügen sich harmonisch in die Umgebung ein.

Kleingärten und Stadtoasen: Aufgrund seiner moderaten Größe eignet sich der Ginkgo auch für kleinere Gärten oder Stadtoasen. Der Baum nimmt nicht viel Platz ein und bietet dennoch eine eindrucksvolle Präsenz. In städtischen Umgebungen kann er als Ruhepunkt dienen und das Grün im städtischen Raum verstärken.

Kombination mit anderen Pflanzen: Der Ginkgo biloba harmoniert gut mit verschiedenen Gartenpflanzen. Seine gelben Herbstblätter können mit immergrünen Gehölzen oder bunten Blumenbeeten kontrastieren. Die klare, aufrechte Form des Ginkgos ermöglicht auch interessante Pflanzkombinationen.

Symbolische Bedeutung im Garten: Da der Ginkgo als Symbol für Langlebigkeit und Überlebensfähigkeit gilt, wird er oft in Gärten als Zeichen für Beständigkeit und Kontinuität gepflanzt. Dies kann eine emotionale oder symbolische Bedeutung für Gartenbesitzer haben, die Wert auf die tieferen Aspekte der Gartengestaltung legen.

Die Verwendung des Ginkgo biloba im Garten ist geprägt von seiner Vielseitigkeit, architektonischen Schönheit und seiner tiefen kulturellen Bedeutung. Egal, ob als Solitärbaum, Straßenbaum oder in thematischen Gärten – der Ginkgo bereichert die Gartenwelt durch seine einzigartige Präsenz.

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