Heimischer Sanddorn Hippophae rhamnoides

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Eigenschaften

Rückschnitt
abgeerntete Zweige alle 2 Jahre
Laub/Nadeln
schmal, silbrig-grün, laubabwerfend, dornige Äste
Blüte
gelblich-braun, April bis Mai, 1 männliche Pflanze für 5 weibliche Pflanzen zur Bestäubung erforderlich
Winterhärte
winterhart
Standort
Sonne bis Halbschatten
Jahreszuwachs
20-45 cm
Wuchshöhe
200-600 cm
Verwendung
Gruppenpflanzung, sandige Flächen, Wildgehölzhecke, maritimer Garten, Bauerngarten, Verarbeitung der Früchte
Boden
völlig anspruchslos, gerne auf sandigen Böden
Frucht
kleine orange Beeren, säuerlich-fruchtig, August bis September, nur weibliche Pflanzen, viel Vitamin C, Verarbeitung zu Säften, Marmeladen und Likören
Besonderheiten
Wildgehölz, Früchte mit hohem Vitamin C-Gehalt, Fruchtschmuck, Vogelnähr- und schutzgehölz, trockenheitsverträglich, Heilpflanze
Wuchsform
Großstrauch, unregelmäßiger Wuchs, meist sparrig verzweigt, bildet Ausläufer, ggf. Wurzelsperre erforderlich

Der heimische Sanddorn (Hippophae rhamnoides)

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist eine äußerst robuste und vielseitige Pflanzenart, die in Europa, Asien und Teilen Nordamerikas beheimatet ist. Besonders in den gemäßigten Breiten erfreut sich der Sanddorn wachsender Beliebtheit, sowohl in der Landschaftsgestaltung als auch in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie. Mit seinen auffällig orangefarbenen Beeren und seinem hohen Nährstoffgehalt ist er ein wahrer Schatz der Natur. 

Der Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae) und ist vor allem in den sandigen Küstenregionen Europas, Asiens und bis nach China heimisch. Er gedeiht besonders gut in kargen Böden und zeichnet sich durch seine hohe Salztoleranz aus, weshalb er häufig in Küstennähe zu finden ist. Auch in Mitteleuropa, wie an der Ost- und Nordseeküste Deutschlands, wächst der Sanddorn in freier Natur.

Der Sanddorn ist ein sommergrüner, dorniger Strauch, der Wuchshöhen von bis zu sechs Metern erreichen kann. Seine Blätter sind schmal, lanzettlich und von silbrig-grüner Farbe, was ihn in Kombination mit den leuchtenden Beeren optisch sehr ansprechend macht. Der Strauch bildet tiefe und weitverzweigte Wurzelsysteme aus, die ihn ideal für erosionsgefährdete Standorte machen.

Die Blüten des Sanddorns sind unscheinbar und gelblich-braun. Sie erscheinen im Frühjahr vor dem Laubaustrieb und werden vom Wind bestäubt. Der Strauch ist zweihäusig, was bedeutet, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Um Früchte zu tragen, benötigt eine weibliche Pflanze die Nähe eines männlichen Strauchs zur Bestäubung.

Die Früchte, die Sanddornbeeren, sind das markanteste Merkmal des Strauchs. Sie sind oval bis kugelförmig und leuchten in einem intensiven Orange. Der Geschmack der Beeren ist säuerlich bis herb, was sie für den rohen Verzehr allein wenig geeignet macht, aber ideal für die Verarbeitung.

Ansprüche und Anbau

Sanddorn ist äußerst anspruchslos und an extreme Standorte angepasst. Der Strauch bevorzugt sandige, durchlässige Böden und sonnige Lagen. Schwere, nährstoffreiche oder stark verdichtete Böden sind dagegen weniger geeignet. Durch sein weitverzweigtes Wurzelsystem trägt der Sanddorn erheblich zur Bodenstabilisierung bei und wird deshalb häufig in Aufforstungs- und Erosionsschutzprojekten verwendet.

Der Anbau von Sanddorn erfordert wenig Pflege. Nach der Pflanzung, die am besten im Herbst oder zeitigen Frühjahr erfolgt, entwickelt der Strauch rasch sein Wurzelsystem und benötigt keine intensive Bewässerung oder Düngung. Wichtig ist jedoch, dass sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen gesetzt werden, da nur so eine Befruchtung und Fruchtbildung gewährleistet ist.

Die Ernte der Beeren erfolgt in der Regel im Spätsommer oder Herbst. Da die Früchte fest am Zweig haften und die Sträucher dornig sind, gestaltet sich die Ernte oft mühsam. In professionellen Kulturen wird daher teilweise auf mechanische Ernteverfahren zurückgegriffen.

Obwohl Sanddorn als robust gilt, gibt es einige Herausforderungen im Anbau. Dazu gehören die Ernteproblematik aufgrund der dornigen Äste sowie der Schutz vor Krankheiten und Schädlingen, wie der Sanddornblattlaus. Auch der Bedarf an männlichen Pflanzen, die keinen Ertrag liefern, kann in kommerziellen Kulturen wirtschaftlich nachteilig sein.

Nährstoffreichtum und gesundheitlicher Nutzen

Die Sanddornbeeren sind ein wahres Kraftpaket an Nährstoffen. Sie enthalten eine beeindruckende Menge an Vitamin C – bis zu zehnmal mehr als Zitronen. Darüber hinaus sind sie reich an Vitamin E, Beta-Carotin, Flavonoiden, ungesättigten Fettsäuren und Spurenelementen wie Kalzium, Magnesium und Eisen. Diese Inhaltsstoffe verleihen den Beeren zahlreiche gesundheitliche Vorteile:

Stärkung des Immunsystems
Der hohe Vitamin-C-Gehalt macht Sanddorn zu einem hervorragenden Mittel zur Unterstützung des Immunsystems, besonders in der Erkältungszeit.

Förderung der Hautgesundheit
Die enthaltenen Fettsäuren und Antioxidantien unterstützen die Regeneration und den Schutz der Haut, was Sanddorn zu einem begehrten Inhaltsstoff in der Kosmetikindustrie macht.

Herz-Kreislauf-Gesundheit
Flavonoide und ungesättigte Fettsäuren fördern die Durchblutung und tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.

Entzündungshemmende Eigenschaften
Die sekundären Pflanzenstoffe im Sanddorn wirken entzündungshemmend und können bei chronischen Erkrankungen unterstützend wirken.

Ökologische Bedeutung

Neben seinem Nutzen für den Menschen spielt der Sanddorn eine wichtige Rolle im Ökosystem. Seine Früchte sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel, während die Sträucher Schutz und Lebensraum für viele Tierarten bieten. Zudem ist der Sanddorn ein Pioniergehölz, das dazu beiträgt, gestörte oder nährstoffarme Böden wieder zu besiedeln.

 

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